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Dortmund-Derne,

Zeche Gneisenau hell erleuchtet

Gemeinsame Übung der OVs Dortmund und Halver

Einen Abend lang erstrahlten zur dunkelsten Jahreszeit die beiden Fördertürme der Zeche Gneisenau in hellstem Scheinwerferlicht. Möglich machte dies eine gemeinsame Übung der THW-Ortsverbände Dortmund und Halver.

Die Idee zu dieser Übung hatte Dortmunds Schirrmeister Karel Sauer: Warum nicht einmal die weithin sichtbaren Reste der seit 1985 stillgelegten Zechenanlage für eine Nachtübung nutzen? Gerne mit Unterstützung des befreundeten Ortsverbandes Halver – und da ließen sich die Sauerländer nicht lange bitten.

Unter der Leitung von Roland Hess, der an diesem Tag den Gruppenführer der Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung (FGr N) vertrat, machten sich 13 Aktive mit Mannschaftslastwagen  IV (MLW IV), Hochleistungslichtmast (Anh LiMa) sowie zwei Mannschaftstransportwagen (MTW) in Richtung Ruhrgebiet auf. Im Verband mit 14 Helfern aus Dortmund und deren Ausstattung rollten die THWler am Spätnachmittag auf das Gelände.

Nach einem Erkundungsgang auf der einst mehrere Hektar großen Zechenanlage und Verteilung der Aufgaben ging es im mittlerweile Stockdunklen an die Arbeit. Die Dortmunder sollten das Doppelbock-Strebengerüst von Schacht 4 mit seinen fast 60 Metern Höhe sowie das Innere der nördlichen Maschinenhalle, die Halveraner den gegenüberliegenden, nach dem ehemaligen Zechendirektor benannten Tomson-Bock von Schaft 2 aus- und beleuchten.

Denn das zählt zu den THW-Kernaufgaben: Die Aktiven sorgen bei Schadensfällen für eine Ausleuchtung auch von sehr großen Einsatzstellen und stellen dafür auch die Elektroversorgung durch leistungsstarke Stromerzeuger und Netzersatzanlagen sicher.

Für Dortmunds Gruppenführer Marcel Heimann bot die gemeinsame Übung gleich mehrere Vorteile: „Wir sehen, über welches Material andere Ortsverbände verfügen, und wir lernen andere Helferinnen und Helfer kennen. Dabei können wir auch die Einsatzbereitschaft unserer Ausstattung überprüfen und gegebenenfalls Wartungen veranlassen.“

Zwei Hochleistungs-Lichtmasten sowie verschiedenste in Position gebrachte Flutlichtscheinwerfer sorgten schließlich dafür, dass die ab den frühen 1870er Jahren erschlossene Anlage für kurze Zeit aus ihrem Dornröschen-Schlaf geweckt wurde. Im Licht der Scheinwerfer warf der alte Förderturm seinen Schatten stimmungsvoll auf die tiefhängende Wolkendecke.

Gerne erläuterte Andreas Leopold vom Förderkreis „Gneisenau“ und seinerzeit dort Zechen-Sprengsteiger während einer kurzen Pause vor allem den interessierten Sauerländern, unter welchen Mühen und Gefahren einst Kohle abgebaut werden musste. Im denkmalgeschützten Maschinenhaus, dessen Herzstück eine mächtige Zwillings-Dampffördermaschine bildet, findet sich etwa ein Stück Streckennachbau und ein Modell, an dem früher Lehrlinge lernten, wie und in welche Richtung unter Tage Löcher zu bohren waren.

Bei der Abschlussbesprechung in der Dortmunder THW-Unterkunft waren sich alle Beteiligten einig, das dies eine rundum gelungene Nachtübung mit vielen neu gewonnen Erkenntnissen war.


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