„Rauchentwicklung nach Arbeitsunfall im Tunnel; unklare Lage; evtl. mehrere Verletzte“, so lautete die Alarmdepesche für diese Einsatzübung, nach Meldung durch den Notfallmanager der Deutschen Bahn.
Organisiert durch die Feuerwehr Schalksmühle-Dahlerbrück und das DRK Schalksmühle, war die Großübung so nur möglich, weil die Volmetalbahn aufgrund der Schäden des Hochwassers 2021 immer noch außer Betrieb ist. Ein Zugang zu dem Tunnel ist nur möglich über das Industriegelände eines Edelstahlwerks.
Die ersteintreffenden Feuerwehrkräfte finden eine der beiden Röhren des Twieströmer Tunnels völlig verraucht vor, erkunden unter Atemschutz und stoßen schnell auf mehrere Verletzte in beiden Tunnelröhren (die heute nur noch eingleisige Volmetalbahn nutzt die linke, westliche Röhre, während das zweite Gleis zurückgebaut wurde). Sofort wird Verstärkung alarmiert (darunter die Feuerwehr Breckerfeld), Rettungs- und Sanitätsdienst samt Notärzten sowie das THW Halver mit seiner Schienenrettungsplattform. MANV 25 (Massenanfall von Verletzten, bis 25).
Dieser „Rüstsatz Bahn“ des THW Halver wurde vor Ort umgehend zusammengesteckt und aufgegleist. Nachdem der Brand gelöscht und die linke Tunnelröhre rauchfrei war, konnte er zum Einsatz kommen. Bis dahin unterstützten die THW-Kräfte wo sie nur konnten den Verletztentransport „zu Fuß“ mit zwei Schleifkorbtragen. Der Weg aus dem Gelände zur Verletztensammelstelle war dabei nicht nur wegen der sommerlichen Temperaturen durchaus beschwerlich.
Mit zwei Schleifkorbtragen und Beleuchtungsgerät beladen wurde die Plattform dann in die linke Tunnelröhre gefahren, wo weitere Verletzte zum Abtransport aufgenommen wurden. Fast alle der 20 Verletzten wurden Hand in Hand von Kräften von Feuerwehr, THW, DRK und ASB „gerettet“. Sie alle gehörten zu einem Team „realistische Unfalldarstellung“ und waren ihren „Verletzungen“ entsprechend geschminkt und instruiert.
Rund 150 Männer und Frauen nahmen an der Übung teil – darunter 15 Einsatzkräfte des THW Halver.