Wie schnell es erforderlich werden kann, viele Einsatzkräfte auf begrenztem Raum unterzubringen, hat im letzten Jahr der bislang größte Einsatz der THW-Geschichte nach den enormen Starkregenfällen und immensen Schäden im Juli gezeigt. Nicht nur für solche Einsatzszenarien hält das THW das „System Bereitstellungsraum 500“ bereit.
Mit dem Bereitstellungsraum 500 ist es dem THW möglich, innerhalb kurzer Zeit Unterbringungsmöglichkeiten für 500 bis 1.000 Einsatzkräfte einzurichten. Neben der Unterbringung von Einsatzkräften im Bereich Feldlager verfügt der BR 500 ebenfalls über einen Logistikbereich. Dort wird vor allem für die Verpflegung der Einsatzkräfte sowie für die Bevorratung mit Verbrauchsgütern gesorgt. Ein Werkstattbereich für Ausstattung und Einsatzfahrzeuge rundet das Konzept BR 500 ab.
Vom 18. bis 21. August übten die für den Bereich Feldlager im Bereitstellungsraum 500 West zuständigen Einsatzkräfte den Aufbau des Feldlagers. Es galt, neue Ausstattung in den Aufbau zu integrieren und zudem auch Erkenntnisse aus den vergangenen Einsätzen zu berücksichtigen. Nach den Starkregenfällen war der BR 500 West noch vor seiner eigentlichen Indienststellung mehrfach im Einsatz, um die Unterbringung der Einsatzkräfte sicherzustellen.
Damit neue Abläufe und Strukturen direkt auf Herz und Nieren geprüft werden konnten, wurden die Teilnehmer einer parallel stattfindenden Einsatzübung unter realen Bedingungen im Feldlager untergebracht. Von der Anmeldung bis zur Zeltplatzzuweisung wurden Abläufe analysiert, das Vorgehen für den Aufbau von Infrastruktur in Form von Strom, Wasser und Abwasser besprochen.
Jens Schragner, Leiter BR 500 West, zog ein durchweg positives Fazit nach dem Übungsaufbau: „Die Motivation ist trotz der langen Corona-Pause uneingeschränkt hoch. Wir haben aus den vergangenen Einsätzen gelernt, alle sind motiviert und wir sind für den Einsatzfall gut aufgestellt. Zudem danken wir dem Ortsverband Erkelenz für die hervorragende Unterbringung unserer THW-Kräfte während der gesamten Aufbauübung.“
Der Landesbeauftragte für Nordrhein-Westfalen, Nicolas Hefner, zeigte sich bei seinem Besuch in Begleitung des Landessprechers Bernd Springer und der Bundestagsabgeordneten Kathrin Henneberger sichtlich beeindruckt von der Leistungsfähigkeit der Einsatzkräfte im BR 500, die trotz sommerlicher Temperaturen ihre gesetzten Ziele mehr als erfüllten. „Es ist beeindruckend, mit welcher Professionalität und Enthusiasmus unsere ehrenamtlichen Einsatzkräfte hier trainieren, damit im Ernstfall jeder Handgriff sitzt“, sagte der Landesbeauftragte.
Im Bereitstellungsraum 500 des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen (BR 500 West) stellt der OV Halver den Trupp N/Bel im Fachzug Feldlager Infrastruktur und übernimmt während Aufbau und Betrieb definierte Aufgaben im Bereich Elektrik und Beleuchtung.