Nun ging es darum, auf die Folgen des Deichbruchs bei Fischbeck zu reagieren. Doch es war kaum möglich, eine Strategie zu entwickeln, da sich die Wassermengen in der weitläufigen Ebene wie auf einem flachen Kuchenblech hin und her bewegten.
Das Wasser vom strömte vom Deichbruch her nun von hinten auf Jerichow zu. Es galt nun, eine geeignete Stelle zu identifizieren, um das Wasser wieder über den Deich in die Elbe zu pumpen, um Jerichow trocken zu halten. Nördlich von Jerichow werden Großpumpen der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen des OV Siegburg eingesetzt.
Als nächstes wurde den Halveraner THW-Kräften die Einsatzstelle Ferchland zugewiesen, wo die Anwohner einer Siedlung Unterstützung angefordert hatten. Sie hatten aber längst die Schlacht gegen die Elbe verloren, es konnte ihnen nicht geholfen werden.
Noch einmal inspizierten die Halveraner die Einsatzstelle am Trafohaus in Jerichow. Nun war auch die Hochwassermarke von 2002 wieder zu sehen, etwa einen guten halben Meter unterhalb des aktuellen Höchststandes von 8,20 Meter.
Die Situation war zunehmend ärgerlich: Obwohl die Lage vielerorts verheerend war, schafften es die zuständigen Stäbe des Landkreises Jerichower Land in der Kreisstadt Burg offenbar nicht, eine Strategie zu entwickeln und die verfügbaren Einsatzkräfte sinnvoll einzusetzen. Die THW-Führungsstelle in Burg bemühte sich, für das 100 Mann starke THW-Kontingent aus dem GFB Dortmund und etwa 40 ebenfalls im Bereitstellungsraum Parey untergebrachten Feuerwehrleuten aus Thüringen weitere Einsatzaufträge zu erhalten oder – zum Beispiel in den benachbarten Landkreis Stendal – überstellt zu werden.
Im Übrigen fuhr THW-Helfer Roland Hess Versorgungsfahrten zum Bereitstellungsraum Parey. Er ist nicht nur ehrenamtlich im OV Halver tätig, sondern auch hauptamtlich in der THW-Geschäftsstelle Dortmund.