88.000 Liter Wasser mussten zunächst in die Schlauchstrecke gepumpt werden, bevor am Ende das Wasser ankam: Im Rahmen einer Großübung errichtete das THW eine fünf Kilometer lange leistungsfähige Förderstrecke.
Angenommenes Schadensszenario: Als Folge der Kollision eines Tankschiffs mit einen Frachtschiff auf dem Datteln-Hamm-Kanal in Höhe der Brücke Ostenhellweg in Bergkamen-Rünthe geriet das leckgeschlagene Tankschiff in Brand. Die hierdurch entstandene Feuerwand entzündete das angrenzende Naturschutzgebiet samt einer mehrere Meter dicken Torfschicht. Feuerwehren aus dem gesamten Umland waren für Löscharbeiten im Einsatz.
Das THW wurde angefordert, um mit Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen (FGr WP) die Torffläche zu fluten und so die Glutnester abzulöschen (vgl. Einsatz Moorbrand bei Meppen im Emsland 2018). Die Wasserentnahme sollte aus dem Hafen Gersteinwerk bei Werne-Stockum erfolgen, von wo aus eine Wasserförderstrecke von fünf Kilometern bis Bergkamen-Rünthe errichtet und betrieben werden sollte. Wasserstände und Förderstrecke sollten mit mobilen Hochwasserpegeln (Trupps MHP) sowie mit Drohnen (unbemannte Luftfahrtsysteme, Tr UL) überwacht werden. Zugtrupps (ZTr) betrieben Meldekopf und Führungsstellen, eine Fachgruppe Logistik-Verpflegung (FGr Log-V) versorgte die Einsatzkräfte und eine Fachgruppe Wassergefahren (FGr W) sicherte die Übung wasserseitig mit einem Boot ab.
Für den Aufbau der fünf Kilometer langen Wasserförderstrecke auf Stadtgebiet von Hamm und Bergkamen wirkten die FGr WP aus den Ortsverbänden Arnsberg, Bergneustadt, Bonn, Bottrop, Detmold, Halver, Iserlohn, Paderborn, Rheine, Solingen und Werne im Tandembetrieb zusammen. Sie legten Schlauchleitungen und setzten nach vorgegebenen Abständen jeweils eine Großpumpe. Während dies für alle Routine war, stellten die örtlichen Verhältnisse – schmale, einspurige Wege – eine organisatorische Herausforderung dar und verlangten besonders den Kraftfahrern mit ihren Gespannen einiges ab.
Als sich der letzte Meter Schlauchleitung prall füllte und das Wasser so letztlich zurück in den Datteln-Hamm-Kanal strömte, war das Übungsziel erreicht.
Die Halveraner WP ar am frühen Freitagabend mit 10 Fachhelferinnen und Fachhelfern in die Übung gestartet und kehrte sonntagsmittags heim. Übernachtet wurde auf Feldbetten im Mannschaftszelt.
Die Fachgruppe WP im Ortsverband Halver befindet sich seit 2020 im Aufbau. Ein Teil ihrer Ausstattung stammt nach wie vor aus dem ÖGA-Modul Unwetterschaden.
Bei dieser Großübung waren Kräfte aus insgesamt 19 Ortsverbänden aktiv: aus Arnsberg, Bergisch Gladbach, Bonn, Bottrop, Detmold, Duisburg, Essen, Gladbeck-Dorsten, Grevenbroich, Halver, Hamm, Hattingen, Iserlohn, Kamen-Bergkamen, Leverkusen, Paderborn, Rheine, Solingen und Werne.