Nachdem Autofahrer vormittags von der Sauerlandlinie, der Autobahn A 45 aus gesehen hatten, wie ein Kleinflugzeug eine Hochspannungsleitung touchierte und dann in dichtem Nebel verschwand, wurde Großalarm für die Feuerwehren und den Rettungsdienst in Meinerzhagen und Lüdenscheid ausgelöst: „Flugzeugabsturz im Bereich Baberg bei Lengelscheid“ lautet der Lagehinweis auf dem Meldeempfänger.
Direkt neben der Autobahn lag das abgerissene oberste Kabel der Hochspannungsleitung auf einer Wiese – dies bedeutete für Passanten und Einsatzkräfte Lebensgefahr in direkter Nähe.
Die Einsatzleitung im Feuerwehr-Gerätehaus Meinerzhagen-Lengelscheid entschied sich, die Technische Einsatzleitung (TEL) des Märkischen Kreises zu aktivieren, welcher auch Thorsten Berger, Fachberater des THW Halver angehört.
Im Weiteren wurden die THW-Ortsverbände Lüdenscheid und Halver sowie DLRG-Taucher alarmiert, um die Suche nach dem Flugzeug zu unterstützen. Die Gegend ist geprägt von ausgedehnten Wäldern und zwei Talsperren, und der Nebel war so dicht, dass die beiden Hubschrauber, von Polizei und Bundeswehr, die Suche abbrechen müssen.
Nach eineinhalb Stunden meldete sich dann der Pilot, sicher gelandet, vom Flugplatz Würzburg. Er hatte die Berührung der Hochspannungsleitung scheinbar nicht bemerkt und in jedem Fall großes Glück gehabt. Die Suchaktion konnte dann eingestellt werden.
Die Propellermaschine vom Typ Robin HR 200/100 war am Morgen auf dem Flughafen Marl-Lohmühle gestartet. Wegen des dichten Nebels schien sich der Pilot an der Autobahn orientiert zu haben und war so im Tiefflug über der Autobahn zwischen Lüdenscheid und Meinerzhagen aufgetaucht. Die weiteren Untersuchungen übernahm die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in Braunschweig.
In Teilen von Meinerzhagen, Kierspe und Lüdenscheid war es zeitweise zu Stromausfällen gekommen.
Rund 120 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, THW, DRK, DLRG und Polizei waren an dem Einsatz beteiligt. Vom THW Halver waren es zehn Einsatzkräfte.