Das THW Halver war zwei Tage lang im Einsatz, um vor allem auf der Autobahn 45, der Sauerlandlinie, liegengebliebene LKWs freizuschleppen und so den Verkehr wieder in Gang zu bringen und Platz für die Räumfahrzeuge zu schaffen.
Haupteinsatzgebiet war der Autobahnabschnitt zwischen Drolshagen (Kreis Olpe) und Lüdenscheid-Nord (Märkischer Kreis) in beiden Fahrtrichtungen, samt den Rast- und Parkplätzen. Mit dem GKW I, dem GKW II, dem MLW IV und dem MLW II wurden vier Fahrzeuge eingesetzt, die mit Schneeketten, Allradantrieb, Untersetzungen und Differentialsperren einiges bewegen können. Auch die anderen OVs aus dem Märkischen Kreis, Altena, Balve, Iserlohn und Lüdenscheid, waren im Einsatz.
Dienstagmittags wurden mehrere Halveraner Fahrzeuge zur Autobahn 45 angefordert, wo der OV Lüdenscheid bereits im Einsatz war. Koordiniert von der Feuerwehrleitstelle des Märkischen Kreises und der Autobahnpolizei Lüdenscheid arbeitete das THW die zugewiesenen Einsatzstellen ab. Kurz vor Mitternacht war Einsatzende.
Die Lüdenscheider THW-Kameraden wurden aber bereits nachts um 3.00 Uhr erneut alarmiert. Am zweiten Tag wurde der OV Halver vormittags als Ablösung für den OV Lüdenscheid angefordert. Die Autobahneinsätze wurden jetzt durch den Lage- und Koordinierungsstab (LuK) der THW-Geschäftsstelle Olpe koordiniert.
Die konkrete Vorgabe lautete, an der Anschlussstelle Meinerzhagen „als Geisterfahrer“ auf die A 45 Richtung Frankfurt zu fahren, denn bei Drolshagen stand seit dem Vortag die Spitze eines 40 Kilometer langen Staus eingeschneit auf der Fahrbahn in Richtung Dortmund. Das DRK hatte die Nacht über heiße Getränke und Verpflegung an die Autofahrer ausgegeben. Vom Zugtrupp-MTW aus führte ZFü Matthias Oelke die Einsätze des Einsatzabschnitts Autobahn, der in der Nacht zuvor vom OV Lüdenscheid geleitet worden war.
Zu den schwierigeren Fällen gehörte ein mit Neuwagen beladener Lastzug, der an der Einfahrt zur Raststätte Sauerland West bei Lüdenscheid (A 45, Fahrtrichtung Frankfurt) in den Graben geraten war. Wegen starker Schräglage wurde die Zugmaschine mit der Seilwinde des GKW I gegen Umkippen gesichert, bevor der GKW II anzog. Die Polizei sperrte während der Bergung kurzzeitig die Zufahrt zur Rastanlage. Nach fünf Minuten war die Bergung ohne Schaden erfolgreich abgeschlossen. Der dankbare Fahrer spendierte den THW-Helfern daraufhin erst mal eine Runde Kaffee.
Der MLW IV übernahm am Nachmittag auch noch Absicherungsarbeiten nach einer Kollision bei Drolshagen, Fahrtrichtung Dortmund.
Der THW-Ortsverband Halver war an beiden Tagen mit insgesamt 31 Einsatzkräften im Geschehen aktiv, wobei manche davon auch an beiden Tagen im Einsatz waren. Bundesweit waren über 2.000 ehrenamtliche THW-Kräfte aus etwa 100 THW-Ortsverbänden im Einsatz, oft auch um Dächer von der Schneelast zu befreien.