Bei schönstem Herbstwetter mit Sonnenschein und blauem Himmel fand am Wochenende die letzte gemeinsame Übung im Jahr 2016 der Jugendfeuerwehr Halver und des Technischen Hilfswerks (THW) Halver statt.
Wie schnell die Realität die Theorie einholen kann, erlebten die jungen Leute im Alter zwischen neun und 17 Jahren am Samstagmorgen ganz konkret. Eigentlich sollten viel mehr „alte Hasen“ von Feuerwehr und THW mit dem Nachwuchs ausrücken, doch der Großbrand in einem Entlackungsbetrieb in Werdohl hatte zum stundenlangen nächtlichen Einsatz etlicher Halveraner Hilfskräfte geführt. Das THW beispielsweise war mit seiner Fachgruppe Beleuchtung und den entsprechenden Fahrzeugen vor Ort, die Feuerwehr Halver als Teil des Messzuges Märkischer Kreis bis in die Nacht im Einsatz, um mögliche Umweltgefährdungen messtechnisch aufzuspüren.
So rückte schließlich nur ein gutes Dutzend Jugendlicher samt den noch zur Verfügung stehenden Betreuern von der THW-Unterkunft an der Löhbacher Straße aus. Bauer Hevendehl in der Becke stellte freundlicherweise das Gelände und ein Gebäude für diese Übung zur Verfügung. Björn Clever, Patrick Kaufmann und Justin Andraczek von der Feuerwehr sowie Matthias Nagel vom THW hatten über Wochen ein anspruchsvolles Szenario vorbereitet, dessen Bewältigung angesichts der aktuellen Personal-Lage jedoch deutlich undramatischer ausfallen musste.
Um im Ernstfall Hand in Hand arbeiten und helfen zu können, gingen die Teilnehmer in gemischten Gruppen die vorgesehenen Übungseinheiten an. So galt es für die einen, eine verletzte Person aus einer Höhenlage zu holen. Dabei machten sich die Jugendlichen mit dem Einsatz von Leitern sowie dem Rettungsgerät Rollgliss vertraut.
Die Wasserentnahme aus einem offenen Gewässer mittels einer Tauchpumpe gehörte zu den Aufgaben von Gruppe zwei. Das geförderte Nass, das im Ernstfall einem Löschangriff dient, pumpten die Jugendlichen in ein Zwischenspeicherbecken. Aus diesem Vorrat würde es dann unter Einsatz der Tragkraftspritze „Wasser marsch“ heißen. Da sich der genutzte Teich in unwegsamen Gelände befindet, hieß es für die Aktiven, das notwendige Gerät von der Tauchpumpe über Notstromaggregat und Tragkraftspritze bis zum Schlauch vor Beginn der Ausbildung erst einmal vom Feuerwehr-Löschfahrzeug auf den hochgeländegängigen MLW II vom Typ Unimog des THW umzuladen.
Nach gut drei Stunden waren die gestellten Aufgaben bewältigt und es hieß „Abrücken“. Schließlich wartete in der THW-Unterkunft noch ein stärkendes Mittagessen inklusive Gedankenaustausch auf alle Teilnehmer.