Ein Bahnunfall in einem Tunnel stellt Einsatzkräfte vor besondere Schwierigkeiten: Der Zugang ist erschwert, da ein Tunnelportal oft nicht direkt mit den Einsatzfahrzeugen angefahren werden kann. Somit muss alles benötigte Gerät eine weite Strecke über den Gleiskörper transportiert werden. Ebenso kann eine Löschwasserversorgung nur über eine weite Strecke aufgebaut werden. Die Platzverhältnisse sind beengt und die Sicht im Tunnel eingeschränkt.
Diese schwierige Lage hatte sich die Feuerwehr Kierspe (Löschzüge 2 und 4, Kierspe-Dorf und Vollme-Neuenhaus) gemeisam mit dem THW Halver für eine gemeinsame Einsatzübung gesetzt, die am Bahntunnel zwischen Halver und Oberbrügge durchgeführt wurde.
Erstmals setzte das THW eine Arbeitsplattform ein, die auf den Gleisen geschoben werden kann und aus dem Einsatzgerüstsystem (EGS) zusammengesetzt ist. Dieser Bausatz war vom THW Remscheid zugeführt worden, was im Realeinsatz auch ebenso möglich wäre. Mit der EGS-Plattform konnte das benötigte Material – darunter Verletztentragen, Atemschutzgeräte, Stromerzeuger und Beleuchtungsgerät – leicht einige hundert Meter bis zum Tunnel befördert werden. Das Gerät so weit zu tragen, wäre dagegen sehr zeit- und kraftraubend gewesen.
Das THW Halver war mit 27 Einsatzkräften an dieser Übung beteiligt.
Das Übungsziel konnte gemeinsam erfolgreich erreicht werden. Bei einer abschließenden Stärkung vom Grill an der THW-Unterkunft wurden die gewonnenen Erkenntnisse dann noch zusammenfassend kurz besprochen.